Wie Sie mit einfachen Sofortmaßnahmen Ihren Stress besiegen und nicht aus der führung fallen
Sie haben schon viel erreicht. Und Sie wollen noch mehr. Sie haben große Ziele und Sie haben Erfolg. Sie eilen von einem Termin zum nächsten, Sie hetzen sich selbst und jagen ihren Aufgaben hinterher bis plötzlich der Moment kommt, in dem es ganz still wird. Leere breitet sich aus in Ihrem Kopf und Sie wissen nicht mehr, was Sie machen sollen. Sie spüren nur noch, Sie sind am Limit und aus der Führung ge-fallen.
Dabei sind Sie in bester Gesellschaft. “Aus der Führung fallen” ist keine seltene Führungskrankheit sondern ein häufiges trauriges Ergebnis. Natürlich undercover. Obwohl seit Jahren bekannt, wird das Thema der Überforderung von Führungskräften immer noch gern todgeschwiegen. Schwäche zeigen ist in diesen Kreisen immer noch nicht salonfähig.
Stille und Ruhe sind wohl mit die zwiespältigsten Wörter, die beschreiben, wonach sich viele gestresste ManagerInnen sehnen und wovor Sie sich zugleich auch fürchten.
Ständig auf Stand by und ständig unter Druck erzeugt zwangsläufig einen Überdruck, der nur ins Hamsterrad führen kann. Unzufriedenheit, Burn out und Depressionen sind die Folgen, wenn die Notbremse nicht rechtzeitig gezogen wird. Und nach und nach infiziert es alle Bereiche des Lebens. Die gesuchten Ersatzbefriedigungen verschaffen nur für einen kurzen Moment illusorische Erleichterung.
Bevor es jedoch in den Abgrund geht, können Sie eine Menge selbst tun, um sich von Ihrer Überforderung zu befreien. Im folgenden möchte ich Ihnen ein paar Sofortmaßnahmen vorstellen mit denen Sie jederzeit sofort selbst anfangen können, um sich zu entstressen, Ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und nicht aus der Führung zu fallen.
Atmen Sie bewusst
Atmen, das machen Sie auf Autopilot immerzu. Je gestresster Sie sind, um so kürzer atmen Sie. Halten Sie auch im größten Stress immer wieder mal an und nehmen Sie Ihren Atemrhythmus wahr. Dann atmen Sie ganz bewusst und ruhig tief ein und langsam wieder aus. Stellen Sie sich dabei vor, wie Sie mit jedem Einatmen Ruhe und Gelassenheit in ihren Körper und Geist einlassen. Bei jedem Ausatmen lassen Sie in Gedanken Anspannungen und Sorgen gehen. Vermutlich brauchen Sie ein bisschen Übung, wenn Sie es nicht gewohnt sind, bewusst zu atmen. Doch je öfter Sie diese Miniatempausen in Ihren Alltag einbauen, um so schneller werden Sie Entlastung und Erholung spüren. Diese Übung lässt sich jederzeit und an jedem Ort machen. Denn überall, wo Sie warten müssen, könnten Sie ab heute anstatt zu fluchen und zu denken, hoffentlich geht’s gleich weiter, einfach ganz bewusst ein paar entspannende Atemzüge nehmen.
Machen Sie eine Bestandsaufnahme
Bitte machen Sie diese unbedingt handschriftlich, weil über Ihre Hand sich eine Verbindung zu Ihrem Gehirn und Bewusstsein öffnet. Schreiben Sie alles ungeschönt auf. Kotzen Sie sich so richtig aus auf Ihrem Papier. Denn es bringt Sie keinen Schritt weiter, wenn Sie sich (weiter) etwas vormachen, Ihre Situation schönreden oder gar leugnen. Seien Sie gnadenlos ehrlich zu sich selbst. Was genau stresst Sie und warum? Was verursacht den Druck? Worüber ärgern Sie sich? Aber seien Sie gleichzeitig absolut gnädig mit sich selbst. Beschimpfen oder Verurteilen bringt Sie eher noch tiefer in den Schlamassel. Versuchen Sie mal ein wenig oder wenn Sie es können viel Mitgefühl für sich selbst zu haben.
Anerkennen Sie Ihren Status Quo
Ein erster Schritt zur Veränderung ist Akzeptanz Ihrer Situation. Nur wenn Sie diese akzeptieren und anerkennen, können Sie Ihre Grenzen wahrnehmen und entsprechend Ihr Verhalten ändern. Bügeln Sie nicht einfach drüber, denn das bringt Sie da nicht raus.
Was tut Ihnen gut?
Wonach sehnen Sie sich wirklich? Was entspannt Sie? Was wollten Sie schon lange mal machen und haben es immer wieder verschoben, weil Sie einfach keine Zeit und den Kopf dafür nicht frei hatten? Halten Sie sich nicht zurück sondern schreiben Sie alles auf. Damit signalisieren Sie sich selbst, dass Sie Ihre Herzenswünsche nicht vergessen haben. Überlegen Sie, wie Sie ab sofort kleine Wünsche in Ihren Alltag integrieren können und was Sie dafür wegfallen lassen wollen.
„Irgendwann ist irgendwie ein anderes Wort für nie.“
Kettcar
Reflektieren Sie sich
Sind Sie am richtigen Platz? Haben Sie die zu Ihnen passende Aufgabe? Macht Ihre Arbeit Ihnen auch noch Spaß? Nehmen Sie sich jeden Tag wenigstens fünf Minuten Zeit, um am Ende des Tages zurückzuschauen und sich selbst zu fragen, was war gut? Wofür sind Sie dankbar? Was haben Sie gelernt? Was wollen Sie morgen anders machen. Diese kleinen fünf Minuten täglich investiert, erzielen mit der Zeit eine große Wirkung und so können Sie sich langfristig immer weniger vormachen und erkennen viel schneller die Gefahrenpunkte.
Stille und Ruhe
Schaffen Sie sich Ruheinseln. Gehen Sie in die Natur und lauschen Sie der Stille. Gehen Sie einfach nur spazieren und hören Sie Ihrer inneren Stimme zu. Im Alltagstrubel nehmen wir sie oft nicht wahr, dabei hat sie die besten Impulse und weiß, was gut für uns ist. Es ist für mich die schnellste Art, wieder bei mir anzukommen und mich zu regenerieren.
„In der Ruhe liegt die Kraft.“
Nicht umsonst ist die alte Weisheit heute angesagter denn je.
Quelle nicht erwiesen.
Reden Sie
Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Vorgesetzen und Kollegen oder wer auch immer in Ihren Stress involviert ist. Reden Sie offen und ehrlich über Ihr Befinden und Ihre Probleme. Viele Knoten lasen sich in Gesprächen lösen, deshalb schieben Sie sie nicht auf die lange Bank. Wenn Sie unsicher sind oder kein Vertrauen zu den Beteiligten haben, dann suchen Sie einen externen Gesprächspartner. Ein Gespräch mit einer außen stehenden Person bringt zusätzlich Entlastung und öffnet neue frische Blickwinkel.
Los gehts! Setzen Sie ab sofort einige der Anregungen um. Es gibt natürlich noch viel mehr, was Sie machen können, um sich vom Stress zu befreien und nicht aus der Führung zu fallen. Hinterlassen Sie mir gern Ihren Kommentar und bei Fragen schreiben Sie mir eine E-Mail an: info@sabinebeley.com. Ich freue mich, von Ihnen zu hören.
Geben Sie gut auf sich acht!
Alles Liebe, Sabine Beley
P.S. Wenn Sie überprüfen wollen, wie dicht Sie schon an Ihrem Limit sind, können Sie gern die Checkliste Frühwarnsymptome – Woran Sie merken, dass Sie dicht am Limit sind nutzen.
Checkliste Frühwarnsymptome
Finden Sie heraus, wie dicht Sie am Limit sind!
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